Mittwoch, 30. Dezember 2015

Wärmflasche

Zurück in Bhaktapur,  mit 1300 m der höchstgelegene Ort unserer Gruppenreise. Nach einer neunstündigen Busfahrt erreichten wir ein geschmackvolles Hotel in einem Altbau, der das Erdbeben glücklicherweie überstanden hat. Leider sind die Zimmer eiskalt, und erstmals stehen keine Zusatzdecken zur Verfügung, stattdessen werden Wärmflaschen aufs Zimmer gebracht.

Es gibt wieder soviel Benzin, dass wir für die Fahrt durchKathmandu zwei Stunden benötigt haben. Gas dagegen ist nach wie vor sehr knapp, eine Flasche übli her Größe kostet auf dem Schwarzmarkt 70 $. Dementsprechend gibt es nach wie vor nur ein eingeschränktes Speiseangebot.

In Bhaktapur ist der Wiederaufbau der Tempel seit Oktober erkennbar vorangeschritten. Anders sieht es bei den Wohnhäusern aus. Die Eigentümer müssen 80% der Wiederaufbaukosten selbst aufbringen und zusätzlich verschärfte Bauvorschriften einhalten. Dazu ist natürlich kaum jemand finanziell in der Lage. Entsprechend haben wir im Zentrum von Bhaktapur nur eine Baustelle für ein Privathaus gesehen.

Ich als Tourist konnte mich auch beim zweiten Mal an den wundervollen Holzschnitzereien an den stehen gebliebenen Gebäuden erfreuen.

Inzwischwn sind wir wieder in Kathandu. Morgen steht noch die alte Königsstadt Patan auf dem Programm. Den Jahreswechsel werden wir dann vermutlich verschlafen - abends gibt es hier einfach keinen warmen Ort.



Montag, 21. Dezember 2015

Gute Wünsche

Zum Winteranfang sitzen wir beim Abendessen in der heiligen Stadt Varanasi auf einer Dachterrasse hoch über dem Ganges. Allerdings dürfte die Temperatur noch vor dem Hauptgang in den einstelligen Bereich fallen - hier ist Kältewelle.

Auch Varanasi ist anstrengend, aber die Ghats am Gangesufer mit ihrem fremdartigen Geschehen sind sehr faszinierend und außerhalb der Bereiche, wo die Toten verbrannt werden, auch ein Ort der Ruhe. Sehr erholsam heute auch der Hirschpark, in dem Buddha seine erste Predigt gehalten haben soll.

Gestern Abend gab es bei einer Zeremonie auch weihnachtsbaumartige Kerzenleuchter. Leider weigert sich aber irgendeine Stelle im Netz, das entsprechende Foto hochzuladen.

Deshalb müsst ihr leider mit diesem Weihnachtsbaum aus einer Hotellobby in Bangkok vorlieb nehmen:



Wir wünschen euch erholsame Feiertage, frohe Weihnachten und alles Gute für 2016!

Helga und Hans

Freitag, 11. Dezember 2015

Indien im Bild

Neue Stadt, neues Glück: im Hotel in Jodhpur ist das Internet ganz schnell.

Wenig bekannt ist vielleicht, dass es in Indien auch ganz oben Unberührbare gibt:


Götter und Religionen gibt es hier wahrlich genug. An meinem ersten Tag wurde ich in einem Sikh-Tempel willkommen geheißen. Ich musste mir die Füße waschen, konnte den eigentlich vorgeschriebenen Turban aber durch ein oranges Tuch ersetzen. Dann nahm ich an einer farbenfrohen Zeremonie teil, wurde anschließend durch die Großküche geführt


und bekam dann ein kostenloses Essen. Diese Essensausgabe steht für alle zur Verfügung.


Wie wir am Folgetag erfuhren, wird sie von den Straßenkindern Delhis häufig genutzt. Von ihnen gibt es mindestens 200 000. Bei einer Führung konnten wir uns über ihr Schicksal und über Hilfsangebote informieren.

Religionsmäßig führte uns der nächste Weg zum Lotustempel der Baha`i-Gruppe:


Die Mehrzahl der Baudenkmäler Delhis stammt aber aus der Zeit der islamischen Herrscher. Aus 27 zerstörten Hindu- und Sikhtempeln wurden die Siegessäule Qutb Minar und der umgebende Moscheebezirk errichtet.


Über die ganze Stadt verteilt gibt es sehr schöne Grabmäler muslimischer Herrscher, allen voran das Mausoleum des Humayun, das als direkter Vorläufer des Tadsch Mahal gilt.


Zu erwähnen wäre noch Neu-Delhi mit weitläufigen, grünen Wohnbezirken und einem mit imperialem Gestus konziperten Regierungsviertel. In den 1930er Jahren fertiggestellt, hat es dem Empire nicht mehr lange gedient.

In der Einflugschneise des Indira-Gandhi-Flughafens stoppten wir an einem nagelneuen Hindutempel. Wir sehen Vishnu und seine Partnerin Parvati:











An der Stadrgrenze von Delhi wurde Wegezoll für den Nachbarstaat entrichtet.  Der Blick zurück verdeutlicht die dicke Luft in der Hauptstadt:



Kurz vor Bikaner besuchten wir den Rattentempel von Deshnoke. Zur Ehrenrettrung des Hinduismus muss man sagen, dass diese Nagetiere sonst nirgendwo besondere Verehrung genießen.


Dann gibt es noch die kleine religiöse Gruppe der Jains. Ihnen ist der Schutzcalles Lebenden ein sehr hohes Gut, und sie predigen eine asketische Lebensweise. Dennoch sind ihre Tempel außerordentlich ausgeschmückt, besonders beliebt sind dabei sinnenfrohe Tänzerinnen.



Ein Highlight in Rajasthan sind die Havelis. Die Städte in der Steppe waren im 19. Jh. wichtige Handelsknotenpunkte. Die Kaufleute ließen sich große Häuser bauen. Charakteristisch sind zahlreiche Erker, feinste Steinmetzarbeiten und Fresken, die teils traditionelle Motive aufgreifen, teils moderne Entwicklungen wie z. B. Züge darstellen.
G



An einem Stausee am Stadtrand konnten wir zahlreiche Kraniche beobachten:



Mehrere Städte im wesentlichen Rajasthan entstanden am Fuße von Festungen. Hier das Fort von Jaisalmer, das heute in der Nähe der pakistanischen Grenze liegt:



Zum Schluss noch zwei Impressionen aus dem farbigen indischen Alltag:





Mittwoch, 9. Dezember 2015

Ruhetag in Rajasthan

Leider bleibt dieser Eintrag ohne Bilder. Aus unerfindlichem Grund lassen sich hier keine hochladen.
Indien ist mordsmäßig anstrengend. Bei der Ankunft in Delhi empfing mich dichter Smog mit einem starken Geruch nach verbranntem Plastik. Der Verkehr ist chaotisch, Fußgänger werden offenbar als niedere Kaste angesehen und entsprechend rücksichtslos behandelt. Überall wird man natürlich von Straßenhändlern und anderen Dienstleistern hartnäckig bedrängt.
Helga und ich haben uns zügig Magen- und Darmprobleme eingefangen, ebenso wie mehrere andere in der Reisegruppe.
Helga ist einen Tag nach mir eingetroffen, am Folgetag war dann auch unsere Reisegruppe da - acht weitere Teilnehmer, in etwa in unserer Altersgruppe. Die Reiseleiterin hat sich bisher als sehr kompetent erwiesen.
In Delhi gab es vor allem islamische Monumente aus der Epoche muslimischer Herrscher zusehen. Als hilfreich erwies sich dabei die effiziente U-Bahn, in der die Luft besser ist als an der Oberfläche.
Am Samstag sind wir in den westlichen Bundesstaat Rajasthan aufgebrochen. Hier gibt es vor allem gewaltige Burgen zu sehen mit prunkvollen Schlössern darin. Sehenswert sind vor allem die filigranen Steinmetzarbeiten. Diese findet man auch an den prachtvollen Havelis. Das sind Kaufmannshäuser aus dem 19. Jh., als diese Gegend noch reich war.
Gestern gab es einen Ausritt auf Kamelen - bei angaschlagenem Magen nur im Schritttempo ein Vergnügen.
Jetzt erblüht die Wüste neu: überall werden Windkraftanlagen errichtet.
Wenn ihr mal auf die Karte schauen wollt: zurzeit sind wir in Jaisalmer. Die Nähe der pakistanischen Grenze macht sich durch zahlreiche Militärkonvois bemerkbar.
Näher als hier kommen wir der Heimat auf dieser Reise nicht mehr.

Freitag, 27. November 2015

Alter, was guckst du?


Inzwischen bin ich wieder in Thailand. In Nong Rang, wo außer mir fünf andere Touristen waren, kam ich gerade zum Lichterfest Loy Krathong zurecht. Andere fliegen dafür nach Chiang Mai, aber hier wars auch beeindruckend:


Gebinde aus Blumen, Kerzen und Räucherstäbchen werden dem Wasser übergeben - und damit auch schlechte Stimmungen und Gedanken. Bereits tagsüber finden Paraden statt. Abends wird - in klassischen Kostümen - getanzt und gegessen. Kurz: es war ein schöner und stimmungsvoller Abend.


Ich war in diese Gegend gekommen, um zwei Khmer-Tempel zu besichtigen. Mein - eher hilfsbereiter als geschäftstüchtiger - Vermieter überzeugte mich, bei ihm einen Roller zu mieten und einen dritten Tempel einzubeziehen. 
Die Schwierigkeiten auf der Fahrt waren andere als befürchtet: bereits nach wenigen Hundert Metern geriet ich in neuerliche Paraden, diesmal aus Anlass des Tages der Chinesischen Oper. Nachdem ich die Stadt hinter mir gelassen hatte, gab es immer wieder Stellen, an denen  Reis auf der Fahrbahn getrocknet wurde. Da hieß es gut achtzugeben, denn eine Vollbremsung auf Reis stelle ich mir nicht sehr angenehm vor.

Die beiden gestrigen Anlagen hätte ich fast für mich allein gehabt, wenn nicht viele hiesige Schulleiter die nachvollziehbare Idee gehabt hätten, am Tag nach dem Lichterfest einen Unterrichtsgang anzusetzen. Während die Grundschüler überwiegend brav ihre Erkundungsbögen ausfüllten (vorn links),


schienen mir die Sekundarschüler doch vorwiegend mit anderen Dingen beschäftigt.
Einige royalistisch gesinnte - oder vielleicht auf eine Beförderungsstelle hoffende - Kollegen hatten sich zu diesem Anlass mit Bikefordad-Polohemden ausgestattet, ansonsten hängen die aber immer noch wie Blei in den Läden.

Der Khmer-Tempel von Phanom Rung ist besonders eindrucksvoll, weil er auf einem Hügel liegt.



 Allen gemeinsam ist die hoch entwickelte Bildhauerkunst. Die religiösen Motive wiederholen sich, aber die feine Ausführung mit großer Tiefenwirkung fand ich auch beim zehnten Türsturz noch beeindruckend.


Wenn man vor den Haupttürmen steht, scheint sich der massive Stein geradezu in eine organische Form aufzulösen:




Für meine letzte Nacht im ruhigen Teil Thailands habe ich diese Hütte mit Terrasse direkt über dem Mun-Fluss gefunden. Inzwischen haben sich die Mücken verzogen, und es gibt eine Andeutung eines kühlen Lufthauchs.


Da mag ich meinen Platz garnicht räumen, zumal wenn ich daran denke, dass ich die nächsten sieben Nächte in zwei Städten verbringen werde, die zusammen die unfassbare Zahl von 37  Millionen Einwohnern haben.
Aber natürlich freue ich mich darauf, Helga wiederzusehen! Und auch Delhi wird sicherlich Interessantes zu bieten haben.

Dienstag, 24. November 2015

Niederlage gegen Hamburg -

- empörende Reaktion des hiesigen Textilhandels:


Ich finde, sie sollten sich in Pakxe nicht so weit aus dem Fenster lehnen, denn ihre Tagetes-Weihnachtsbäume können mit unserer Supertanne nun wirklich nicht mithalten:




Ich habe heute mein letztes Abendessen in Laos auf der Dachterrasse eines Hotels eingenommen. Fast Vollmond, französischer Chef. Alles prima und nicht einmal besonders teuer.

Zum Schluss für heute noch die 100-Kip-Frage:

Wer hat in Pakxe die größte Hammer- und Sichel-Fahne?

¤A der Provinzgouverneur;

¤B das vietnamesische Konsulat;

¤C der Haupttempel Wat Tham Fai ;

¤D der Toyota-Händler?


Donnerstag, 19. November 2015

Rückblick auf Thailand

Hier auf den Inseln im Mekong ist eine deutlich andere Szene unterwegs als an den Küsten Thailands. Es gibt sehr viele sehr junge Leute mit Minibudgets. Die wollen alle nach Siem Reap weiter.
Immer wieder habe ich in den letzten Tagen aber auch Weltreisende getroffen: ein französisches Ehepaar in meinem Alter, einen Mittdreißiger aus Izmir, der seinen Job gekündigt hat und mit dem Motorrad nach Australien will, heute schließlich einen Radfahrer aus Frankfurt an der Oder, der in 18 Monaten um die Welt fahren will.
Heute bin ich von der Insel Don Det nach Don Khong umgezogen. Hier gibt es deutlich weniger Touristen, aber wesentlich gepflegtere Anlagen. 
Im Hintergrund wummert noch die Musik zu einer riesigen Hochzeitsfeier auf dem Dorfplatz. Tische für mehrere hundert Personen waren gedeckt, gefühlt mindestens 50 nagelneue Hilux umstanden den Platz.-

In Thailand habe ich viel wunderschöne Gegend gesehen. Fast überall war es aber so voll, dass ich mich als zahlender Tourist fühlte und beileibe nicht als Reisender, der zu unbekannten Ufern aufbricht. Das soll nicht gegen Thailand sprechen. Der Massentourismus ist gut organisiert, und man bekommt in der Regel eine ausgezeichnete Leistung für sein Geld.

Hier sehen wir das Randgebiet des Khao-Sok-Nationalparks. Dort wurden wir eine Stunde über einen Fluss gepaddelt, der zwischen dicht bewachsenen Karstfelsen hindurchführt.


Trotz diverser Warnungen habe ich auch eine Tagestour zum sog. James-Bond-Felsen gebucht. Man kommt zunächst an einem muslimischen ehemaligen Fischerdorf vorbei, dem die Mittagsverpflegung von uns Touristen eine prächtige neue Moschee mit goldenen Kuppeln eingebracht hat.



Der Felsen selbst ist in “Der Mann mit dem goldenen Colt“ zu sehen. Roger Moore trifft dort auf seinen Widersacher Saruman - oder verwechsle ich da etwas? Landschaftlich fand ich die diversen Karstfelsen im Wasser jedenfalls so beeindruckend, dass ich die fünfzehn anderen Speedboote dafür gern in Kauf genommen habe. Ironie der Geschichte: heute sprechen die Besucher der Insel überwiegend russisch.


Am Ende des Tagesausflugs stand eine eindrucksvolle Höhle, in deren erster Kammer sich ein Tempel befindet.

Der Ausflug war für mich fast umsonst, weil er mir die Möglichkeit bot, der Taximafia zu entkommen, die die Insel Phuket und die Strände nördlich davon fest im Griff hat. Von der Höhle aus konnte ich für wenig Geld nach Phuket-Stadt fahren.
Das ist ein interessanter Ort mit einer schönen Altstadt. Die ist Ende des 19. Jh. entstanden, als viele Chinesen nach Phuket kamen in der Hoffnung, beim Zinnabbau reich zu werden. Sie sind auch heute als Volksgruppe deutlich sichtbar.


Ein Italiener auf dem Schnorchelboot hatte mir ein Hotel in der Altstadt empfohlen. Wie sich herausstellte, ist dort die Auftaktszene von “The Beach“ gedreht worden, so dass ich zwei Filmlocations an einem Tag besucht habe. Da ich aber keinen der beiden Filme gesehen habe, habe ich das ganz gut verkraftet.

Nachfolgend nicht das Hotel, sondern ein anderes Stück Altstadt.

Am Sonntag gab es einen stimmungsvollen Nachtmarkt. Auch der thailändische VW-Club (www.thaivwclub.com) war dort mit zwei Käfern und einem Bulli vertreten. Ich habe mich aber eher dem Essen zugewandt.



Ein kurzer Blick auf den Hauptstrand von Phuket genügte dann aber, um mit dieser Insel abzuschließen.

Ich fuhr dann fünf Stunden nach Norden und erreichte Ranong. Gegenüber liegt der südlichste Festlandsort von Myanmar. Ich hatte gehofft,einen Tagestrip dorthin machen zu können und etwas von der Stimmung nach der Wahl einzufangen.
Das ließ sich aber nicht machen. So habe ich stattdessen einen Tagesausflug auf die Insel Ko Phayam unternommen. Dort gibt es keine Autos, die bisher vorhandenen Unterkünfte verschwinden weitgehend unter dem Blätterdach, so dass die - überwiegend deutschen - Gäste nachvollziehbar schwärmen.


Eine Nachtfahrt und ein anschließender Inlandsflug brachten mich nach Ubon Ratchathani in der Nähe der laotischen Grenze. Dort gibt es ein Kerzenfest, auf dessen Bedeutung ein gueldenes Denkmal hinweist.

Eine Massentanzuebung in einer Schule,


ein hoelzerner Tempel zur Aufbewahrung alter Schriften 


und ein fantastischer Freitags-Nachtmarkt waren weitere Highlights dieses Sprungbretts nach Laos.

4000 Inseln

Heute melde ich mich von der Insel Don Det, gut 100 km südlich von Pakxe. Hier teilt sich der Mekong in zahlreiche Arme auf, die dann über nicht allzu hohe, aber wasserreiche Fälle ins kambodschanische Tiefland stürzen.
Für die Franzosen waren die Fälle ein großes Hindernis bei der Erschließung ihrer Kolonie. Zur Umgehung der Fälle wurde daher eine Schmalspurbahn über die beiden benachbarten Inseln Do Det und Don Khon gebaut. Zum Bau wurden Vietnamesen eingesetzt, von denen etliche aufgrund der schlimmen Bedingungen umkamen. Die erste Fracht bestand aus zwei Kanonenbooten für den oberen Mekong.

Nutzbar ist heute noch die Bahnbrücke.


Dort werden von allen Touristen, die auf die Nachbarinsel wollen, 4 € Brückenzoll kassiert.

In einem besonders tiefen Bereich unterhalb der Fälle leben Flussdelfine. Früher waren sie zahlreich, derzeit gibt es noch fünf.

Gestern habe ich an einer Paddeltour zu einem Teil der Fälle und zum Delfinpool teilgenommen. Wir haben tatsächlich drei der Tiere gesehen.



Hier auf Don Det gibt es inzwischen viele Unterkünfte, auch ein erstes Hotel mit Swimmingpool. Das Inselinnere ist aber noch  ländlich, man kann derzeit bei der Reisernte zusehen.



 Im Gegensatz zu Thailand wird hier nach wie vor nur einmal im Jahr geerntet. Unser Paddeltourleiter begründete das damit, dass die Bauern sich für Reisanbau in der Trockenzeit hätten verschulden müssen (Saatgut, Dünger).

Montag, 16. November 2015

Am Mekong

Jetzt wird es aber langsam wieder Zeit für ein Lebenszeichen. Hier ein halbwegs aktuelles Foto vom 5. November:

Es ist im Khao-Sok-Nationalpark im Süden Thailands entstanden.

Letzten Samstag habe ich Pakxe im Süden von Laos erreicht. Vor der Abfahrt hatte ich von den Anschlägen in Paris erfahren, etliche Mitreisende auch, so dass es im Bus ziemlich still war. Es entbehrte nicht einer bitteren Ironie, dass ich in dieser ehemaligen französischen Kolonialstadt zügig auf einen Miniatur-Eiffelturm stieß. Abends habe ich mit einem holländischen Paar über die Ereignisse sprechen können. Aber letztlich sind wir wohl alle hilflos, weil es gegen einen solchen Gegner keinen Schutz gibt.

Was den Reisealltag angeht, kehrt für mich in mehrfacher Hinsicht nach sieben Wochen wieder Normalität ein: es wird rechts gefahren, man kann zum Frühstück Baguette essen, und ich befinde mich wieder im Jahr 2015. In Nepal schreibt man schon das Jahr 2072, in Thailand gar 2558.
Auch im Jahr 2015 wehen hier noch Hammer und Sichel, anstelle der in Thailand allgegenwärtigen Großporträts der königlIchen Familie nebst den zugehörigen Fahnen: Gelb für Bhumibol, Blau für Sirikit. Manchmal allerdings zeigen die Werkzeuge nach unten - Ignoranz oder Subversion?
In Thailand war ich darauf eingestellt, ständig Uniformierte im Fernsehen zu sehen. Das traf auch zu, allerdings waren es keine Militärs, sondern Moderatoren in T-Shirts mit der Aufschrift “Bike for Dad“. Diese Shirts hängen in großen Massen in Geschäften, anscheinend kauft sie aber keiner. Erst seit ein paar Tagen kenne ich den Hintergrund: der Kronprinz schenkt seinem Vater zum 88. Geburtstag eine Mega-Fahrrad-Sternfahrt.

Bizarr: Als Werbung für dieses Event hat er sein Mountainbike durch einen aufzuglosen deutschen S-Bahnhof getragen:

www.bikefordad2015.com

Anmeldu.gen werden noch entgegen genommen.

Hier in Pakxe sind einige sehr reich geworden, wodurch, weiß ich nicht. Jedenfalls sieht man außer dem Palast der reichsten Bürgerin



noch zahlreiche Geländewagen der eher obszönen Art, die sich auf den in der Regel sechsspurigen und schlaglochfreien Hauptstraßen bewegen. Soviel zu Hammer und Sichel.

Der Mekong ist hier schon gewaltig breit:


Heute habe ich an einer Tagestour zum Khmer-Tempel von Champasak teilgenommen, der sehr eindrucksvoll an einem Hang mit Blick auf den Fluss liegt.
Der Aufenthalt hier in Laos ist bisher sehr angenehm für mich. Es ist leicht, mit anderen Reisenden ins Gespräch zu kommen,die zT auch die gleichen Reiseziele haben.
Schluss für heute, das Restarant macht zu!







Freitag, 6. November 2015

Polizeiboot 813

Schon wieder bin ich in einem ehemaligen Katastrophengebiet gelandet. Der Grund dafür, nach Khao Lak zu fahren, war vor allem der, dass wir diesen Küstenstreifen und die vorgelagerten Inseln im Sommer 2013 nicht mehr “geschafft“ haben. Außerdem ergab es sich, dass ich hier noch ein paar Tage mit meiner Mitreisenden Tina aus der Nepalgruppe unterwegs sein konnte, die ebenso wie ich einen Anschlussflug nach Thailand gebucht hatte.
Im Gebiet um Khao Lak hat der Tsunami von 2004 mindestens 5000 Opfer gekostet. Genau weiß das keiner, weil es offensichtlich schon damals viele burmesische Migranten in dieser Gegend gegeben hat.
Nue wenig erinnert heute noch daran. Dies ist das regenreichste Gebiet Thailands, und entsprechend hoch sind die Bäume bereits wieder gewachsen.
Polizeiboot 813 war am 2. Weihnachtstag 2004 gemeinsam mit einem weiteren Polizeischiff vor der Küste unterwegs, um einen jungen Mann aus der königlichen Familie beim Jetski-Fahren zu beschützen.
Dieses nicht gerade kleine Wasserfahrzeug wurde durch die Flutwelle einen Kilometer landeinwärts geschleudert, wo es noch heute als Mahnmal steht.

Die schieren Zahlen bleiben bei solchen Ereignissen ja abstrakt. Einen starken Eindruck hat bei mir ein Einzelschicksal hinterlassen. Davon erfuhr ich gestern bei einem Tagesausflug in den Regenwald. Die drei anderen Teilnehmer wohnten bei Franky aus Witten, der bereits damals eine Bungalowanlage betrieb. Er hatte seine Eltern zu Gast, weil sein Vater 75 wurde. Seine schwangere thailändische Frau war am 26. 12. nicht vor Ort, er selbst wurde durchs Küchenfenster geschleudert und üerlebte, weil er sich an eine Matratze klammern konnte. Die Eltern aber ertranken im Schlafzimmer und konnten erst drei Monate später identifiziert werden.

Heute sind die Anlagen wieder aufgebaut und neue dazu. Es kommen, wie schon erwähnt, fast nur deutsche Gäste, die oft übergewichtig sind und Kette rauchen.
Landschaftlich ist es schon auf dem Festland wunderschön,

noch eindrucksvoller fand ich aber die Similan-Inseln. Dort kann man fantastisch schnorcheln, auch wenn es leider keine lebenden Korallen mehr gibt, seit das Wasser im Jahr 2010 zu warm wurde. Tagsüber teilt man sich die Schnorchelgebiete mit Scharen von Russen und Chinesen. Die meisten kommen aber im Rahmen von Tagesausflügen, während ich zwei Übernachtungen im Zelt gebucht hatte. Ich erhielt genau das Zelt, über dem die Flughunde hingen, und musste daher immer gut achtgeben, wo ich hintrat. Nach 15 Uhr wurde es dann sehr ruhig, und zumindest am ersten Tag gab es dann außer einer Familie aus Nowosibirsk und einem jungen Paar aus Guangzhou kaum noch andere Gäste.