Samstag, 31. Oktober 2015

Bremen - Dortmund 1 : 2

So zumindest der Halbzeitstand...

Grüße aus Khao Lak an der Andamanensee. Vor meiner Ankunft ahnte ich nicht, dass dieser Strandort quasi zu 100% in deutscher Hand ist, Malle nichts dagegen. So kan man dann Samstag Abends auch Bundesliga auf Fox TV schauen.
Vor genau einer Woche bin ich von Kathmandu über Mumbai nach Bangkok geflogen. Zunächst gabs einen letzten Blick auf den Himalaya.


 In Varanasi wurde zum Tanken zwischengelandet, da Flugzeuge in Nepal seit über einem Monat nicht mehr aufgetankt werden. Von diesem Tankvorgang machte ich das letzte Foto mit meiner bisherigen Kamera.





15 Minuten vor der Landung in Mumbai tauchten wir in eine dichte Dunstglocke ein, die vermutlich nicht natürlichen Ursprungs war. Schemenhaft waren in übergangslosem Wechsel Hochhausviertel und bedrückend enge Wellblechslums zu erkennen.  Bei flüchtigem Hinsehen wirken sie sogar ein wenig pittoresk, weil indisches Wellblech häufig blau gefärbt ist.
Nach sieben Stunden Aufenthalt flog ich nachts weiter und musste mich in Bangkok dann erstmal aufs Ohr legen.
Als ich anschließend loszog, stellte ich fest, dass ich nur ein paar hundert Meter entfernt vom Erawan-Schrein entfernt wohnte, wo es im August den schweren Bombenanschlag gegeben hatte. Es war Sonntag, und viele Menschen legten Blumen nieder oder engagierten Tempeltänzerinnen, um ihr persönliches Glück zu fördern.
In diesem Moment musste ich  musste ich leider feststellen, dass meine Kamera sich nicht mehr einschalten ließ. Die folgenden Bilder habe ich mit dem Tablet gemacht.





Nach etlichen vergeblichen Versuchen, Akkunachladen usw. ist es mir gelungen, den Nikon-Service in Bangkok ausfindig zu machen. Nach einer der in Bangkok inzwischen überall üblichen Sicherheitskontrollen fuhr ich in den 45. Stock eines Hochhauses.



 Dort waren diejenigen Weltmarken untergebracht, die mit Nik beginnen. Außer einem fantastischen Ausblick auf die thailändische Hauptstadt brachte mir dieser Besuch aber nichts ein. Daher musste ich - zum nunmehr dritten  Mal - auf Reisen eine neue Kamera kaufen. Ist mir im Vor-Digital-Zeitalter nie passiert.
Als kostenlose Zugabe bekam ich eine riesige Kameratasche, was mich angesichts meines ohnehin schon zu umfangreichen Gepäcks aber nur begrenzt erfreute.

Freitag, 23. Oktober 2015

Dasain

In dieser Woche fand der Höhepunkt des Dasain-Festes statt. Es dauert insgesamt zwei Wochen, Höhepunkt sind der siebte bis neunte Tag. Es gibt umfangreiche Riten und Gewohnheiten: Tempel und Schreine werden mit Farben und Marigold-Blütenketten geschmückt,

Die Kinder basteln Drachen und bekommen große Schaukeln aus langen Bambusstangen gebaut,

Abends werden Butterlampen entzündet, bei denen man so lange ausharren muss, bis sie ausgebrannt sind. Musikgruppen ziehenmit lautstarkem Getrommel durch die Dunkelheit.


Banken und Geldautomaten geben neue Scheine aus, damit Geldgeschenke ordentlich aussehen. Zuckerrohrstangen werden erworben, hinter dem rechten Ohr werden frische Gerstenkeimlinge getragen.
Am befremdlichsten ist das Tieropfer am achten oder neunten Tag. Das Opfertier muss männlich sein, es gilt folgende Hierarchie: Büffel, schwarze Ziege, gescheckte Ziege, Erpel, Hahn. Im Haupttempel in Kathmandu werden unter Bezug auf die heilige Zahl 108 Büffel getötet.
Den Opfertieren wird - vorzugsweise im Tempel - der Kopf abgetrennt, der dann zusammen mit anderen Opfergaben dort verbleibt. Andere bauen ihn vor ihrem Auto auf und beschmieren die Motorhaube mit Blut und Eingeweiden, damit auch in Zukunft unfallfreies Fahren ohne Beachtung irgendwelcher Verkehrsregeln möglich ist.
Das Fleisch der Tiere wird dann im Kreis der Familie verzehrt.
Da sind mir doch die hiesigen Vegetarier sympathischer: Sie opfern eine Wassermelone.

Gestern und vorgestern habe ich etwas getan, was unter normalen Verkehrsverhältnissen wohl kaum denkbar ist. Ich habe die Umgebung von Kathmandu mit dem Mountainbike erkundet.
Zuerst besuchte ich die für Tibeter besonders heilige Stupa von Boudha. Die ungarischen Buddhisten waren bereits vor mir eingetroffen . Sie drehten eifrig die Gebetsmühlen, trugen jetzt aber Zivilkleidung:



Die Stupa hat durch das Erdbeben ihre Spitze verloren. Sie muss früher ähnlich ausgesehen haben wie Swayambhu, wo ich zwei Tage vorher gewesen war:



Weitergefahren bin ich dann in ein Dorf namens Sangku. Dort waren die Erdbebenschäden verheerend. Viele Häuser waren völlig eingestürzt, die meisten anderen schwer beschädigt. Am Ortsrand hatten sich etliche Familien mit den vom Staat zugeteilten 12 Wellblechplatten einrichten müssen. Sie ergeben ein Schutzdach mit vielleicht 6 x 4 m Fläche.
In gedrückter Stimmung wollte ich als nächstes einen Weltkulturerbe-Tempel auf einem Bergrücken ansteuern. Mitten im tiefsten Wald kam mir jedoch ein Zahnarzt aus dem Emsland entgegen. Er arbeitete für vier Wochen in einer hiesigen Klinik, hatte aber vorgestern nichts zu tun, weil es aufgrund von Dasain weder Mitarbeiter noch Patienten gab.
Wegen der Wegbeschaffenheit riet er mir dringend von meinem Vorhaben ab. Ich bin dann auf einer Asphaltstrasse nach Bhaktapur abgefahren. Diese Stadt hat(te) eine besonders große Altstadt. Den Bezirk, durch den ich eingefahren bin, hat das Beben, wie ich abends erfuhr, besonders schwer getroffen.
Die große Pagode steht noch,


Man kann auch noch die wunderbaren Holzschnitzereien bewundern,


 aber schon ein paar Schritte weiter sieht es so aus:


Insgesamt gab es 350 Tote in dieser Stadt. So wie ich die Lage im Land einschätze, wird es lange genug dauern, die Überlebenden halbwegs anständig unterzubringen. Dass man diese ausgedehnte Altstadt noch einmal in der ursprünglichen Gestalt rekonstruieren kann, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Heute habe ich hier in Kathmandu noch den großen Hindutempel Pashupatinath besucht. Er liegt an einem Flüsschen, das letztlich in den Ganges einmündet. Deshalb ist er der bevorzugte Platz für Feuerbestattungen.

Ich verlasse das Land also mit einer Fülle intensiver und fremdartiger Eindrücke.

Euch ein schönes Wochenende, ich melde mich dann aus Thailand wieder.

Hans

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Saluti da San Marco


Suchbild: Welches Bildelement passt nicht zu Venedig?

Dienstag, 20. Oktober 2015

Blauer Himmel über Kathmandu

Vorgestern habe ich beschlossen, bereits am kommenden Samstag abzureisen. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, zumal sie auch bedeutet, dass ich meinen geplanten Freiwilligeneinsatz bei der Shanti-Leprahilfe absagen musste. Der Treibstoffmangel nimmt aber kein Ende. Die fahrbereiten Busse, die uns auf der Strecke nach Kathmandu entgegen kamen, hatten selten weniger als 20 Passagiere auf demDach. Am Stadtrand von Kathmandu waren Hunderte von LKWs und Bussen ohne Sprit abgestellt.
Kerosin gibt es auf dem Flughafen schon seit drei Wochen nicht mehr. Die meisten Fuggesellschaften landen deshalb in Indien zwischen, die chinesischen Gesellschaften dagegen haben die Flüge komplett eingestelt, so dass ich ohne sichere Perspektive für die Weiterreise war.
Nachdem ich ein neues Ticket mit Umsteigen in Mumbai gebucht hatte, machte ich mich vorgestern auf den Weg zum Swayambhu-Tempel. Der liegt auf einem Hügel am Stadtrand. Aufgrund des geringen Verkehrs in der Stadt herrschte klare Sicht auf die endlose Ansammlung unverputzter Betonskelett-Ziegelbauten. Als ich das Plateau erreichte, stand sofort eine große fotogene Gruppe orange-dunkelrot gekleideter Menschen an der Brüstung, allerdings mit sehr europäischen Gesichtszügen. Wie sich herausstellte, handelte es sich um eine Gruppe ungarischer Buddhisten. Ich bin gespannt, wie lange Herr Orban solch unungarischen Umtrieben noch tatenlos zusieht.

Die Erdbebenschäden an der Anlage hielten sich in Grenzen. Von zwei raketenförmigen Stupas ist einer eingestürzt, weitere Gebäude sind beschädigt, aber noch erkennbar.

In der Innenstadt von Kathmandu hatte ich bisher keine Schäden bemerkt. Das änderte sich gestern auf dem Weg durch die Altstadt zum Durbar Square. Betroffen sind nämlich nicht in erster Linie Betonskelettbauten, wie ums das in den Nachrichten vermittelt wurde. Eingestürzt sind vor allem Altbauten, in denen die Ziegel traditionell nicht mit Zement vermauert wurden, sondern mit Lehm.
Entsprechend ist auch der Durbar Square stark betroffen, ein Platz, um den sich zahlreiche Tempel- und Palastgebäude gruppieren. Den letzten Schaden gab es noch bei dem Nachbeben letzte Woche.
Der Platz hat auch beschädigt noch eine einzigartige Atmosphäre, besonders wenn Festlichkeiten wie diese Woche stattfinden. Dazu mehr beim nächsten Mal.

Auf dem zweiten Foto ist zu sehen, wie dem affengesichtigen Gott Hanuman im Schutz eines Gerüsts die Reverenz erwiesen wird.




All das fand gestern bei strahlend blauem Himmel und guter Luft statt. Bei normalen Versorgungsbedingungen soll Kathmandu unter einer dicken Smogglocke liegen.

Sonntag, 18. Oktober 2015

Gruß aus Kathmandu

Ich bin zurück in der Hauptstadt. Der Touristenbus ab Pokhara war pünktlich und nur zu zwei Dritteln gefüllt. Auf der Landstraße war überraschend viel los.
Hier scheint es aber nun kein Weiterkommen mehr zu geben, außer mit einem teuren Taxi oder mit dem Mountainbike. Die Lage ist schwer einzuschätzen, und ich denke wieder ernsthaft darüber nach, früher abzureisen. Es ist dieses Jahr nicht leicht in diesem Land.

Was steht sonst noch in der Zeitung? Zum Beispiel das:



Noch einen schönen Sonntag,

Hans

Samstag, 17. Oktober 2015

Bilder vom Trek II

Am ersten Wandertag durch das Kali-Gandaki-Tal schluckten wir entsprechend Unmengen Staub, kamen auf einem Schlenker aber auch an einem wunderschönen Bergsee vorbei:



In den beiden folgenden Tagen stiegen wir bis auf 1200 m ab und konnten dort in heißen Quellen baden.
Dann folgten noch einmal 2000 m Aufstieg, zum erheblichen Teil auf Treppenstufen. Dabei kamen wir durch ausgedehnte Rhododendron-Wälder, die im Herbst aber nicht mehr blühen.


Vor Sonnenaufgang bricht man dann zum Poon Hill auf, um bei Sonnenaufgang ein einzigartiges Panorama zu sehen. Wieder einmal hatten wir Glück. Nachdem es nachts aus allen Kübeln geschüttet hatte, zeigten sich die Gipfel bei Sonnenaufgang für eine halbe Stunde, um dann wieder in den Wolken zu verschwinden. So bekamen wir auch den Annapurna I zu Gesicht, außerdem (auf den beiden folgenden Fotos) Dhaulagiri (8167 m) und den spektakulären Machhapuchhre (6997 m).



Danach gings wieder treppab durch das schöne Dorf Ghandruk. Bisher führt keine Straße in diesen Ort. Dort wurde mit Hilfe von Eimerketten betoniert:


Unterhalb von Ghandruk bestiegen wir am nächsten Tag den bereits erwähnten Jeep. Davon gibts ein Video, aber das bekomme ich hier wohl nicht geladen.



Dann habe ich noch einen Auftrag zu erfüllen:


.

Bilder vom Trek

Heute ist Samstag, hier der wöchentliche Ruhetag. Da habe auch ich auf einen weiteren Fahrradausflug verzichtet und versuche, ein paar Bilder hochzuladen. Das dauert hier seine Zeit,immerhin kann aber kann ich dabei dank WLAN im Garten sitzen und muss kein stickiges Internetcafe mehr aufsuchen.

Der Trek heißt zwar Annapurna-Runde, den knapp über 8000 m hohen Annapurna I bekommt man aber erst kurz vor Schluss zu sehen. Hier der Gipfel II, der es immerhin auf 7950 m bringt.

C

Auf dem Weg durch das Marsyangdi-Tal bergan ging es zunächst durch spektakuläre Schluchten. In etwa 3500 m Höhe weitet sich das Tal dann und erlaubt Landwirtschaft. Weizen- und Buchweizenernte waren in vollem Gang.

Hinter dem Pass kommt man zunächst in den Hindu-Pilgerort Muktinath,dann verändert sich das Landschaftsbild völlig. Es wird wüstenartig, und das bleibt auch am Oberlauf des Kali-Gandaki-Flusses so - mit Ausnahme des unmittelbaren Uferbereichs.


Donnerstag, 15. Oktober 2015

Nachtrag

Noch ein Nachtrag zum Thema Religionspolitik: Gestern morgen haben wir die Weltfriedenspagode besucht. Dazu lässt man sich ein Stück über den See rudern und steigt dann 45 min auf glitschigem Pfad auf.
Das Bauwerk wird vor allem wegen der Aussicht auf See und Stadt (hatten wir) sowie aUf die Achttausender (gestern nicht) aufgesucht.
Es gehört aber zum Lebenswerk eines Japaners, der sich nach den Bombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki das Ziel gesetzt hatte, 100 Friedenspagoden über die Erde verteilt zu errichten.
Die Pagode ist ein modernes Bauwerk, dassichauf die Farben Weiß und Gold und auf Grundelemente  buddhistischer Symbolik beschränkt.
1973 wurde mit dem Bau begonnen. Ein Jahr später musste das bis dahin Errichtete auf Geheiß der Stadtverwaltung von Pokhara wieder abgerissen werden, wegen angeblicher Verstöße gegen das Baurecht. Ein kurzer Gang über die Touristenmeile genügt für die Feststellung, dass es hier keine Bauvorschriften gibt. Ich finde solche Vorgänge furchtbar entmutigend.

Erst 1999 konnte die Pagode fertiggestellt werden.

Religion und andere Energieformen

Nachdem wir gut 250 km zu Fuß gegangen sind, ist die Gruppenreise nun zuende. Meine verbliebene Mittrekkerin Tina ist heute Morgen nach Kathmandu gefahren.
Ich habe mir zur Abwechslung ein Mountainbike geliehen: schaltung von Shimano, Sattel von Schwalbe, Reifen von Conti. Natürlich alles gefälscht, immerhin war das Rad aber mit personalisierten Bremshebeln ausgestattet:

Aufgrund des nun schon drei Wochen währenden Treibstoffmangels ging es zunächst über leere Straßen, vorbei an Bildungseinrichtungen mit löblichen Grundsätzen


zum Gurkha-Museum. Diese Elitetruppe der britischen Armee und der Singapurer Polizei existiert noch heute und beging soeben ihren 200sten Geburtstag. Sie wurde gegründet, nachdem die Briten eine nepalesische Armee nur mit Mühe besiegen konnten und die kampferprobten Nepalesen anschließend erfolgreich einbanden. Heute werden jährlich noch 200 junge Nepalesen in hartem Wettbewerb rekrutiert. In diesem bitterarmen Land stellt das nach wie vor eine attraktive Perspektive dar.

Das Museum dient natürlich der Glorifizierung dieser Truppe. Mir hat es deutlich gemacht, wie viele bewaffnete Konflikte es neben den großen Kriegen es noch gab, die ich schon wieder vergessen hatte.

Der erste Großeinsatz 1857 weist Bezüge zur aktuellen Lage auf. Der erste indische Aufstand gegen die britische Kolonialmacht wurde nicht mit antiimperialistischen Gedanken entfacht, sondern mit dem Gerücht, die Kugeln der neuesten britischen Gewehrgeneration seien mit Rind er- und Schweinefett geschmiert.

Ähnlich verhält es sich mit der derzeitigen Versorgungskrise. Seit 2006 ist hier die Monarchie abgeschafft, seitdem heißt das Staatswesen “Demokratische Bundesrepublik Nepal“ - was für uns Deutsche ja nicht einer gewissen Ironie entbehrt.

Bisher gab es noch keine neue Verfassung. Dieser Aufgabe haben sich diePolitiker nach dem Erdbeben mit großer Intensität zugewandt - während die Opfer weiter auf Hilfe warten. Seit dem 20. September ist das Grundgesetz nun in Kraft - und legt fest, dass Nepal ein säkularer Staat ist, was bei drei Religionen natürlich sinnvoll ist.

Genau hiergegen wurde Widerstand im Grenzgebiet zu Indien mobilisiert. Dort sind alle Hindus, und durch Grenzblockaden soll durchgesetzt werden, dass Nepal als hinduistischer Staat firmiert wie zu Zeiten der Monarchie. Die religiös-nationalistische Regierung von Herrn Modi (der elend lange brauchte, um den Lynchmord an einem Muslim zu verurteilen, dem der Verzehr von Rindfleisch vorgeworfen wurde) unterstützt das offensichtlich nach Kräften. Somit kommen seit Wochen kaum noch Benzin und Diesel, Gas und andere lebenswichtige Güter aus Indien ins Land.

Es gibt viel antiindische Rhetorik, aber keine erkennbaren Konzepte. Die neue Regierung aus “Marxisten-Leninisten“ und “Maoisten“ ist vor allem damit befasst,, über die Verteilung der Ministerien zu streiten. Die Einheimischen saugen begierig alle Facebook-Tatarenmeldungen auf. Vor allem die, China würde helfen. Wie heute gemeldet wurde, haben aber keinerlei Verhandlungen mit Peking stattgefunden. Die einzige Staßenverbindung von Tibet aus war außerdem durch einen Erdrutsch und das Erdbebeb so beschädigt, dass sie ersr vorgestern wieder geöffnet wurde.

Am 20. ist das Dasain-Fest, anscheinend das höchste Fest der hiesigen Hindus. Da wird eine Ziege geopfert und der älteste Bruder geehrt. Viele beschäftigt darum die Frage, ob sie es rechtzeitig in ihren Heimatort schaffen und mit welchem Brennmaterial sie die Ziege zubereiten sollen.

Für mich geht es vor alem darum, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Heute Nachmittag sah es,noch so aus, dass yich die Lage entspannen würde. Gab es vorgestern noch lange Schlangen an den Tankstellen,



waren jetzt auf einmal die Straßen voll. Aber vermutlich wurden nur ein paar staatliche Reserven freigegeben.
Heute Abend jedenfalls hatten mehrere Restaurants Notspeisekarten, weil die letzte Gasflasche leer war. Außerdem ist seit Stunden durchgehend Stromausfall, was bisher nie der Fall war.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.




Mittwoch, 14. Oktober 2015

Annapurna umrundet

Gestern haben wir die Annapurna-Umrundung beendet. In zwei Tagen sind wir insgesamt 2000 Höhenmeter abgestiegen, überwiegend auf äunregelmäßigen Treppenstufen. Entsprechend fühlen sich die Knie heute an.
Die letzte Etappe haben wir in einem indischen Geländewagen der Marke Mahindra zurückgelegt. Bei der Konstruktion dieses Fahrzeugs muss der indische Arbeitselefant Pate gestanden haben: Sechs Personen auf den beiden Sitzreihen, drei im Gepäckraum, einer neben unserem Gepäck auf dem Dach, ein elfter hielt sich seitlich an den Türen fest. Wasserdurchfahrten, tiefe Schlaglöcher - alles kein Problem.
Mit großem Glück haben wir die Tour trocken hinter uns gebracht. Seit gestern ist der Monsun außerplnmäßig zurück. Dort,wo die Moniereisen in den Himmel ragen, sollten eigentlich die Achttausender zu sehen sein.

Hier in POkhara gab es kaum Erdbebenschäden. Vielmehr werden neue Hotels errichtet. Dabei geht von den bestehenden schon genug Discolärm aus.

Freitag, 9. Oktober 2015

Erdbeben und Infrastruktur 2

Auch hier gibts überall WLAN und entspreche.d keine Internet-Cafes mehr. Esfällt aber regelmäßig der Strom aus, so dass es ratsam ist, immer nur kurze Einträge zu machen.

In der Umgebung des Annapurna ist von Erdbeben-Schäden nichts zu sehen. Dennoch sind .atürlIch auch für dieses Gebiet die Buchungen stark eingebrochen.
Unsere Führer und Träger stammen aus Orten östlich von Kathmandu und haben ihre Häuser verloren. Opfer unter Ehefrauen und Kindern gab es nicht. Wie esder weiteren Verwandtschaft ergangen ist, habe ich mich bisher nicht zu fragen getraut.
Zwei Monate nach dem ersten Beben erhielten die betroffenen Familien jeweils umgerechnet 130€ und 12 Bögen Wellbech. Beide Führer hatten ihre eingestürzten Häuser selbst gabaut. Das ist jetzt nicht mehr möglich: Eine Baugenehnehmigung wird erforderlich, und die wird nur erteilt, wenn ein erdbebensicherer E.twurf vorliegt. Wie mittellose Menschen das bewerksteligen sollen, hat die Regierung nicht festgelegt.
Stattdessen befassen sich Regierung u d Parlament lieber mit der neuen Verfassung. Gegen deren Entwurf gibt esmilitante Proteste von Bevölkerungsgruppen im Grenzgebiet zu Indien. Dort werden seit vier Wochen Treibstofftransporte aus Indien blockiert - anscheinend mit innoffizieller Unterstützung der indischen Regierung. Unsere beiden bisherigen Mitreisendenmeldeten heute aus Kathmandu, dass ihr Rückflug bereits wegen Treibstffmangels v erlegt werden musste. Gerüchten zufolge will China Treibstoff auf dem Luftweg liefern.  Mal sehen ,wie das ausgeht. Vieleicht erweist es sich noch als Vorteil, dass ich den Weiterflug mit einer chinesischen Fluggesellschaft gebucht habe...

Inzwischen sind die Osteuropäer beim Apfelschnaps angekommen, sie prosten sich auf griechisch zu, und es wird Zeit, mit der Schulleitung der Sekundarschule in Chame an das Wesentliche  zu denken:



Erdbeben und Infrastruktur

Vor drei Tagen erst haben wir den Pass in eisiger Höhe überschritten, gestern haben wir in der nepalesischen Apfelmetropole Marpha übernachtet, und jetzt sitze ich unter Zitronen und Bananen neben osteuropäischen Mountainbikern.

Äpfel werden hier in mehreren Hochtälern angebaut:


Sie sind klein und schrumpelig wie in meinen Kindertagen im Teutoburger Wald, aber so schmackhaft wie damals.
Ein japanisches Entwicklungsprojekt hat den hiesigen Bauern nun den Anbau von Golden Delicious nahegebracht. Ein Gedenkstein an der Straße weist unübersehbar darauf hin.
An dieser “Straße“ hat sich aber nichts geändert. Eine schmale und derart holprige Sandpiste, dass nach Auskunft unseres Führers die Delcious-Lieferungen das Tiefland in der Regel nicht unbeschadet erreichen.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Talwärts

Gestern war es soweit: Wir haben den Thorong-La-Pass überquert. Morgens um halb vier brachen wir im Schein unserer Stirnlampen in 4500 m Höhe auf. Es herrschten optimale Bedingungen: milde -8 Grad, fast kein Wind, oben dann strahlender Sonnenschein.

Trotz diverser Akklimatisierungsübungen war der Aufstieg in der dünnen Luft recht mühsam. Ganz langsam und in ganz kleinen Schritten.
Auf dem Pass haben wir uns nur kurz aufgehalten und sind dann direkt wieder 1600 Höhenmeter abgestiegen, um der Höhenkrankheit keine Chance zu geben.