Guten Tag!
Seit einer Woche bin ich jetzt in Cairns. Die Stadt ist fest in der Hand junger Touristen. Es sind viele Asiaten darunter, aber die Deutschen scheinen mir mit Abstand die groesste Gruppe zu stellen. Jedenfalls wird an jeder Strassenecke Deutsch gesprochen.
Die bizarrste Begebenheit ist folgende: Eines Morgens stand ich vor dem Hostel und wartete auf den Shuttlebus zum Tauchkurs. Ich kam mit einer Frau ins Gespraech, die auf den Transfer zu einer anderen Aktivitaet wartete. Abends liefen wir uns wieder ueber den Weg. Es stellte sich heraus, dass sie vor etlichen Jahren aus Deutschland nach Sydney ausgewandert war. Wenige Minuten spaeter stellten wir fest, dass wir aus zwei benachbarten Kleinstaedten stammen - ich aus Halle, sie aus Versmold. So kann es einem hier ergehen.
Cairns ist eine Grossstadt, die wohl zu einem ganz erheblichen Teil vom Tourismus lebt. Man kann eine lange Uferpromenade entlang spazieren. Braucht man eine Pause, kann man sich mit Fast Food aus aller Herren Laender versorgen, sich auf den Rasen legen und den Pelikanen bei ihren Rundfluegen zuschauen. Cairns liegt an einer Flussmuendung, wo sich auch der Hafen befindet. Direkt am anderen Ufer liegt undurchdringlicher Mangrovensumpf. Das gleiche gilt auch fuer den noerdlichen Stadtrand, so dass die ganze Stadt wie eine Insel in ansonsten unberuehrtem Dschungel wirkt.
Am zweiten Tag bin ich mit einem alten Zug auf einer spektakulaeren Strecke ein Stueck in die Berge gefahren.
Hauptsaechlich spielt sich das Leben als Tourist hier aber im Meer statt. Die ersten beiden Tage meines Tauchkurses spielten sich im Pool ab. An den beiden folgenden Tagen gings zum Barrier Riff hinaus. Dort waren wir nicht allein. Jeden Morgen bricht eine ganze Flotte von Schiffen zu verschiedenen Stellen des Riffs auf. Meist handelt es sich um Katamarane und andere Hochgeschwindigkeitsschiffe, um die Fahrzeit zu verkuerzen.
Ich hatte die Fahrt nicht ohne Bangen angetreten, gibt es in diesen Gewaessern doch zahlreiche Lebewesen, die entweder mit scharfen Zaehnen ausgestattet oder sehr giftig sind. Als wir am Riff angekommen waren und 150 Wassersportler sich zum ersehnten Sprung in die Tiefe ruesteten, wurde mir klar: es gibt wesentlich groessere Gefahren. Mit Flasche und Bleiguertel torkelst du ueber das schwankende Deck, da geht ploetzlich eine ungesicherte Luke zum Maschinenraum auf. Man bleibt mit einer Flosse unter einer rutschhemmenden Matte haengen bleibt usw.
Das Unterwasser-Erlebnis war aber all diese Faehrnisse wert: schon direkt unter dem Schiff hatte sich eine grosse Zahl grosser und farbenpraechtiger Fische versammelt. Am Riff war die Pracht der Korallen und der verschiedenen Fischarten schlicht ueberwaeltigend. Ausserdem gabs Schildkroeten, Stachelrochen, einen Riesenbarracuda, der sich auch von Taucherhorden nicht vertreiben liess / und diese riesengrossen Muscheln, die ueberraschend schnell zuklappen koennen. Das waren zwei ausserordentlich erlebnisreiche Tage.
Ende Teil 1
Montag, 29. September 2008
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