Mittwoch, 30. Dezember 2015

Wärmflasche

Zurück in Bhaktapur,  mit 1300 m der höchstgelegene Ort unserer Gruppenreise. Nach einer neunstündigen Busfahrt erreichten wir ein geschmackvolles Hotel in einem Altbau, der das Erdbeben glücklicherweie überstanden hat. Leider sind die Zimmer eiskalt, und erstmals stehen keine Zusatzdecken zur Verfügung, stattdessen werden Wärmflaschen aufs Zimmer gebracht.

Es gibt wieder soviel Benzin, dass wir für die Fahrt durchKathmandu zwei Stunden benötigt haben. Gas dagegen ist nach wie vor sehr knapp, eine Flasche übli her Größe kostet auf dem Schwarzmarkt 70 $. Dementsprechend gibt es nach wie vor nur ein eingeschränktes Speiseangebot.

In Bhaktapur ist der Wiederaufbau der Tempel seit Oktober erkennbar vorangeschritten. Anders sieht es bei den Wohnhäusern aus. Die Eigentümer müssen 80% der Wiederaufbaukosten selbst aufbringen und zusätzlich verschärfte Bauvorschriften einhalten. Dazu ist natürlich kaum jemand finanziell in der Lage. Entsprechend haben wir im Zentrum von Bhaktapur nur eine Baustelle für ein Privathaus gesehen.

Ich als Tourist konnte mich auch beim zweiten Mal an den wundervollen Holzschnitzereien an den stehen gebliebenen Gebäuden erfreuen.

Inzwischwn sind wir wieder in Kathandu. Morgen steht noch die alte Königsstadt Patan auf dem Programm. Den Jahreswechsel werden wir dann vermutlich verschlafen - abends gibt es hier einfach keinen warmen Ort.



Montag, 21. Dezember 2015

Gute Wünsche

Zum Winteranfang sitzen wir beim Abendessen in der heiligen Stadt Varanasi auf einer Dachterrasse hoch über dem Ganges. Allerdings dürfte die Temperatur noch vor dem Hauptgang in den einstelligen Bereich fallen - hier ist Kältewelle.

Auch Varanasi ist anstrengend, aber die Ghats am Gangesufer mit ihrem fremdartigen Geschehen sind sehr faszinierend und außerhalb der Bereiche, wo die Toten verbrannt werden, auch ein Ort der Ruhe. Sehr erholsam heute auch der Hirschpark, in dem Buddha seine erste Predigt gehalten haben soll.

Gestern Abend gab es bei einer Zeremonie auch weihnachtsbaumartige Kerzenleuchter. Leider weigert sich aber irgendeine Stelle im Netz, das entsprechende Foto hochzuladen.

Deshalb müsst ihr leider mit diesem Weihnachtsbaum aus einer Hotellobby in Bangkok vorlieb nehmen:



Wir wünschen euch erholsame Feiertage, frohe Weihnachten und alles Gute für 2016!

Helga und Hans

Freitag, 11. Dezember 2015

Indien im Bild

Neue Stadt, neues Glück: im Hotel in Jodhpur ist das Internet ganz schnell.

Wenig bekannt ist vielleicht, dass es in Indien auch ganz oben Unberührbare gibt:


Götter und Religionen gibt es hier wahrlich genug. An meinem ersten Tag wurde ich in einem Sikh-Tempel willkommen geheißen. Ich musste mir die Füße waschen, konnte den eigentlich vorgeschriebenen Turban aber durch ein oranges Tuch ersetzen. Dann nahm ich an einer farbenfrohen Zeremonie teil, wurde anschließend durch die Großküche geführt


und bekam dann ein kostenloses Essen. Diese Essensausgabe steht für alle zur Verfügung.


Wie wir am Folgetag erfuhren, wird sie von den Straßenkindern Delhis häufig genutzt. Von ihnen gibt es mindestens 200 000. Bei einer Führung konnten wir uns über ihr Schicksal und über Hilfsangebote informieren.

Religionsmäßig führte uns der nächste Weg zum Lotustempel der Baha`i-Gruppe:


Die Mehrzahl der Baudenkmäler Delhis stammt aber aus der Zeit der islamischen Herrscher. Aus 27 zerstörten Hindu- und Sikhtempeln wurden die Siegessäule Qutb Minar und der umgebende Moscheebezirk errichtet.


Über die ganze Stadt verteilt gibt es sehr schöne Grabmäler muslimischer Herrscher, allen voran das Mausoleum des Humayun, das als direkter Vorläufer des Tadsch Mahal gilt.


Zu erwähnen wäre noch Neu-Delhi mit weitläufigen, grünen Wohnbezirken und einem mit imperialem Gestus konziperten Regierungsviertel. In den 1930er Jahren fertiggestellt, hat es dem Empire nicht mehr lange gedient.

In der Einflugschneise des Indira-Gandhi-Flughafens stoppten wir an einem nagelneuen Hindutempel. Wir sehen Vishnu und seine Partnerin Parvati:











An der Stadrgrenze von Delhi wurde Wegezoll für den Nachbarstaat entrichtet.  Der Blick zurück verdeutlicht die dicke Luft in der Hauptstadt:



Kurz vor Bikaner besuchten wir den Rattentempel von Deshnoke. Zur Ehrenrettrung des Hinduismus muss man sagen, dass diese Nagetiere sonst nirgendwo besondere Verehrung genießen.


Dann gibt es noch die kleine religiöse Gruppe der Jains. Ihnen ist der Schutzcalles Lebenden ein sehr hohes Gut, und sie predigen eine asketische Lebensweise. Dennoch sind ihre Tempel außerordentlich ausgeschmückt, besonders beliebt sind dabei sinnenfrohe Tänzerinnen.



Ein Highlight in Rajasthan sind die Havelis. Die Städte in der Steppe waren im 19. Jh. wichtige Handelsknotenpunkte. Die Kaufleute ließen sich große Häuser bauen. Charakteristisch sind zahlreiche Erker, feinste Steinmetzarbeiten und Fresken, die teils traditionelle Motive aufgreifen, teils moderne Entwicklungen wie z. B. Züge darstellen.
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An einem Stausee am Stadtrand konnten wir zahlreiche Kraniche beobachten:



Mehrere Städte im wesentlichen Rajasthan entstanden am Fuße von Festungen. Hier das Fort von Jaisalmer, das heute in der Nähe der pakistanischen Grenze liegt:



Zum Schluss noch zwei Impressionen aus dem farbigen indischen Alltag:





Mittwoch, 9. Dezember 2015

Ruhetag in Rajasthan

Leider bleibt dieser Eintrag ohne Bilder. Aus unerfindlichem Grund lassen sich hier keine hochladen.
Indien ist mordsmäßig anstrengend. Bei der Ankunft in Delhi empfing mich dichter Smog mit einem starken Geruch nach verbranntem Plastik. Der Verkehr ist chaotisch, Fußgänger werden offenbar als niedere Kaste angesehen und entsprechend rücksichtslos behandelt. Überall wird man natürlich von Straßenhändlern und anderen Dienstleistern hartnäckig bedrängt.
Helga und ich haben uns zügig Magen- und Darmprobleme eingefangen, ebenso wie mehrere andere in der Reisegruppe.
Helga ist einen Tag nach mir eingetroffen, am Folgetag war dann auch unsere Reisegruppe da - acht weitere Teilnehmer, in etwa in unserer Altersgruppe. Die Reiseleiterin hat sich bisher als sehr kompetent erwiesen.
In Delhi gab es vor allem islamische Monumente aus der Epoche muslimischer Herrscher zusehen. Als hilfreich erwies sich dabei die effiziente U-Bahn, in der die Luft besser ist als an der Oberfläche.
Am Samstag sind wir in den westlichen Bundesstaat Rajasthan aufgebrochen. Hier gibt es vor allem gewaltige Burgen zu sehen mit prunkvollen Schlössern darin. Sehenswert sind vor allem die filigranen Steinmetzarbeiten. Diese findet man auch an den prachtvollen Havelis. Das sind Kaufmannshäuser aus dem 19. Jh., als diese Gegend noch reich war.
Gestern gab es einen Ausritt auf Kamelen - bei angaschlagenem Magen nur im Schritttempo ein Vergnügen.
Jetzt erblüht die Wüste neu: überall werden Windkraftanlagen errichtet.
Wenn ihr mal auf die Karte schauen wollt: zurzeit sind wir in Jaisalmer. Die Nähe der pakistanischen Grenze macht sich durch zahlreiche Militärkonvois bemerkbar.
Näher als hier kommen wir der Heimat auf dieser Reise nicht mehr.